Hopfelde

Hopfelde

Hopfelde, ca. 4 km südöstlich von Hessisch Lichtenau liegt dieser Ortsteil direkt an der Wasserscheide Fulda- Werra und  unterhalb der Burgruine Reichenbach. Mit ca. 320 Einwohnern weist Hopfelde eine 650jährige Geschichte auf, wobei der Ort wahrscheinlich älter ist, wurden nämlich die beiden zugehörigen ehem. Rittergüter Hambach und Glimmerode deutlich früher als Haynbach und Grimholderode genannt. Nachweisbar ist Hopfelde seit dem Jahr 1383 als "Hubfelde", ab 1409 hieß es "Hupfelde".

Hopfelde hat eine Gemarkungsgröße von 525 ha jedoch verlor man im letzten Jahrhundert durch den Braunkohleabbau 40 ha und durch die Bundeswehr nochmals 200 ha Land, das nicht mehr durch ortsansässige Landwirte bewirtschaftet werden kann. Hopfelde war schon immer sehr landwirtschaftlich geprägt und  früher durch seinen Flachsanbau bekannt. Der Flachs wurde durch Leineweber - das waren die Bauern - (1724 44 Leineweber) im Dorf selbst verarbeitet. Hopfelder Leinen war bekannt in Niedersachsen und im Ringgau. Aus dieser Zeit geht die Leineweberzunft, eine der ältesten Vereine Hessens hervor, der auch heute noch aktiv ist. Später fanden die Einwohner in Lichtenau in einer Schwerweberei (1907) und in der 1912 eröffneten Braunkohlezeche Glimmerode Arbeit, die jedoch in den Jahren 1966/ 1968 die Förderung einstellte.

Mit dem Bau eines großen Spanplattenwerkes in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts kehrte in Hopfelde der wirtschaftliche Fortschritt ein, bot dieses Werk doch sehr vielen Hopfeldern einen Arbeitsplatz. Die Produktion des Werkes wurde jedoch bereits Mitte der achtziger Jahre wieder eingestellt und die Gebäude standen über Jahre leer. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands und dem damit verbundenen Bedarf an neuen Möbeln entstand auf dem alten Betriebsgelände ein großer Möbelbetrieb. Nach Einstellung des Möbelhandels in den 2000er Jahren befindet sich heute eine Firma aus der Kosmetikbranche in den Gebäuden. Neben seiner Nähe zum Premium Wanderweg 10, der gerne von Wanderern genutzt wird, zeichnet sich Hopfelde durch einen sehr hohen Anteil an Pferdeliebhabern aus. Bei einer Vielzahl von Pferdehöfen kommen hier Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit mehreren Dutzend Pferden auf Ihre Kosten. Der große Kinder-und Jugendlichen Anteil von Hopfelde ist es, der die ortsansässigen Vereine wie Sportverein, Kirmesverein, Feuerwehr usw. am Leben hält und für Abwechslung im Ortsgeschehen sorgt. In der Dorfmitte steht die kleine Kirche von Hopfelde, deren Bau 1510 begann und 82 Jahre dauerte, so wurde sie erst 1592 eingeweiht. Der Bau selbst konnte dank einer beachtlichen Beihilfe des Landgrafen vollendet werden. Sie steht in der heute denkmalgeschützten Gesamtanlage des alten Dorfes mit der 2009 restaurierten Pflasterstraße. Sie gehört seit jeher zum Kirchspiel Reichenbach.

Im Jahr 1579 zählte das Dorf 18 Mann und Feuerstätten, 1639 sechs und 1650 nur noch vier (Auswirkung des 30jährigen Krieges).1679 waren wieder 17 Feuerstätten vorhanden. Die Einwohnerzahl stieg 1750 auf 80. Nach der Volkszahlung 1970 waren es 334 und heute 315.

Die strukturelle Wandlung der Vergangenheit brachte es mit sich, dass neues Baugelände erschlossen werden musste. Das Neubaugebiet "Blaues Wunder" entstand, in dem sich die im Jahr 1975 eingeweihte Mehrzweckhalle, eine Stätte kultureller, sportlicher und geselliger Veranstaltungen, befindet.


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